Das Thema betriebliche Gesundheitsförderung steht bereits in vielen großen und mittelständischen Unternehmen auf der Agenda. Doch viele Betriebe müssen derzeit auf ihre GesundheitsberaterInnen warten. Es gibt einfach zu wenig ArbeitsmedizinerInnen.
Wer sich einmal genauer mit dem Thema betriebliches Gesundheitsmanagement auseinandergesetzt hat, weiß, dass man langfristig damit nicht nur viele Kosten einsparen, sondern auch gleichzeitig die MitarbeiterInnen motivieren kann. Es werden Krankenstände verhindert und gesündere Arbeitswelten geschaffen.
Nicht ausreichend Personal
Immer mehr Unternehmen haben diese Vorteile erkannt und setzen daher auf die Beratung von ArbeitsmedizinerInnen. Doch aufgrund der Nachfrage gibt es derzeit in Österreich viel zu wenig Ärztinnen und Ärzte, die sich der Gesundheitsprävention in Betrieben verschreiben. In einer Analyse vom Gesundheits- und Sozialministerium aus dem Jahr 2016 heißt es, dass von 1.800 Ärztinnen und Ärzten mit arbeitsmedizinischem Diplom nur rund 900 auch wirklich als ArbeitsmedizinerInnen tätig sind. In den kommenden Jahren wird sich der Bedarf an ExpertInnen noch vergrößern, denn die Nachfrage bleibt hoch.
Abwechslungsreicher Job
Dabei ist der Beruf der ArbeitsmedizinerInnen nicht nur gut bezahlt, er bietet außerdem weitere Vorteile. Durch ein hohes Maß an Selbstorganisation sind die Tätigkeiten divers. Es gibt keine 60- oder 80-Stunden-Woche wie bei den KollegInnen in Krankenhäusern und auch keine Nacht- oder Wochenenddienste. Auch ist der Job auf Teilzeitbasis möglich. Dies bietet insbesondere ArbeitsmedizinerInnen mit Familienwunsch eine gute Ausgangslage.
Grundmotivation: Prävention
Neben all den Vorteilen, die dieser Beruf bietet, sind die Gründe, warum Ärztinnen und Ärzte aus einer Praxis oder dem Krankenhaus in die arbeitsmedizinische Versorgung wechseln, die Motivation. Anstatt kranke Personen zu behandeln legen ArbeitsmedizinerInnen ihren Fokus auf die Erhaltung und Verbesserung der Gesundheit von ArbeitnehmerInnen. Dieser Fokus auf Prävention ist für die meisten ausschlaggebend. Schließlich ist Vorsorgen besser als Heilen.
Sie sind GesundheitsberaterInnen und stehen ihren Ansprechpersonen in den jeweiligen Unternehmen als Coaches Rede und Antwort. ArbeitsmedizinerInnen analysieren die Arbeitsplätze der Angestellten, führen Impfaktionen durch oder halten Vorträge und Seminare. Gerade für die Themen Stressbewältigung und Burnout-Prävention gibt es seit Jahren eine deutlich stärkere Nachfrage. Mit mehr gut ausgebildeten ArbeitsmedizinerInnen trägt Österreich nicht nur zu gesünderen ArbeitnehmerInnen bei, sondern sorgt auch für eine Win-Win-Situation zwischen Unternehmen und Belegschaft. Es bleibt daher zu hoffen, dass sich ausreichend ArbeitsmedizinerInnen finden, die sich dieser Herausforderung annehmen.
Autor: Lukas Winter
Bild: Fotolia
Infobox
Die Anforderungen und was Sie als ArbeitsmedizinerIn konkret erwartet:
Margarete Steinlesberger über ihre Erfahrungen:
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