Wir alle haben Gedanken, die uns mehr oder weniger den ganzen Tag lang beschäftigen. Wir machen uns Überlegungen zur Planung unseres Urlaubs oder erzählen Freunden und Bekannten von unseren beruflichen Erlebnissen. Wir sprechen mit unseren Vorgesetzten, Mitarbeitern und Kundinnen, und wollen diese von unseren Ideen überzeugen. Wie gut jedoch unsere Botschaft ankommt, hängt in den meisten Fällen aber nur bedingt vom Inhalt ab.
Erfolgreiche Redner und Rednerinnen sind in der Lage, ihre Inhalte so zu strukturieren und in eine Form zu bringen, die das Gesagte leicht verständlich macht. Inhalte in eine leicht und gut verständliche Form zu bringen, die Menschen berührt, genau das macht einen guten Redner aus. Dazu gibt es eine Reihe von Faktoren, die dabei zu berücksichtigen sind.
Der Unterschied zwischen WIE und WAS
Wenn wir Politikern zuhören, dann interessieren uns Staatsbürger oft nur die Inhalte. Wir prüfen, ob wir dem Gesagten zustimmen oder nicht, ob wir es wollen oder nicht, und inwieweit es sich auf unsere Geldbörse auswirken wird. Das sind unsere Kriterien, zu Recht. Denn als Staatsbürger haben wir ein Recht darauf zu erfahren, was unsere Regierung vorhat. Was wir hier tun ist nichts anderes, als zu vergleichen. Wir vergleichen unsere Erwartungshaltungen mit dem Gehörten. Ist der Vergleich positiv, so sind wir einverstanden. Ist er negativ, dann eben nicht. Wir glauben zumindest, dass es so sei.
Die meisten Menschen unterliegen diesem Irrtum. Wir glauben, nur Fakten zu vergleichen. In Wirklichkeit sind es doch Emotionen, die uns bewegen. Bestsellerautor und Trainer Tony Robbins sagt in vielen seiner Vorträgen: Emotion is Energy in Motion. Das bedeutet, die Fakten an sich haben keine Bedeutung. Wir geben ihnen Bedeutung. Diese Bedeutung, die wir den Fakten, oder besser gesagt, dem, was wir glauben gehört zu haben, geben, sind in Wahrheit Emotionen.
Wir geben dem Gehörten eine Bedeutung, eine Emotion
In meinem Buch „Die Rhetorik des Sebastian Kurz“ möchte ich aufzeigen, wie Sebastian Kurz’ Rhetorik funktioniert und was dahintersteckt. Es geht mir ausschließlich darum, wie er Werkzeuge und Methoden einsetzt, und nicht um den Inhalt. Es geht also in keiner Weise darum, ob das, was er sagt, »gut« und »richtig«, oder »schlecht« und »falsch« sei. Mich interessiert vielmehr, wie er seine Botschaften verpackt, wie er Sprache und Gestik verwendet, um seine Botschaft zu transportieren.
Ich vergleiche Sebastian Kurz’ Rhetorik mit der seiner politischen Mitbewerber und Mitbewerberinnen. Dies wird uns helfen, die rhetorischen Unterschiede zwischen ihm und Pamela Rendi-Wagner, Herbert Kickl, Norbert Hofer und Beate Meinl-Reisinger zu verstehen und unsere eigenen Schlüsse zu ziehen.
Ein relevanter Unterschied ist sicherlich der, dass alle seine Reden einem bestimmten Format folgen. Dieses Format macht es dem Publikum einfach, den Inhalten zu folgen. Seine MitbewerberInnen machen dies nicht.
Ich bin persönlich der Meinung, dass nicht die Politiker die Wahlen gewinnen, die die besseren Konzepte und Ideen haben, sondern jene, die von der Mehrheit der Bevölkerung besser verstanden werden und emotional positiv berühren.
Autor: DI Thomas Wilhelm Albrecht
Bilder: Adobe Stock | ZVG
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