Online-Anbieter müssen in vertrauensfördernde Maßnahmen investieren, um sich gegen unseriöse Shop-Betreiber abzugrenzen, denn die Betrugsmaschen krimineller Anbieter werden immer ausgeklügelter. Wer die richtigen Schritte setzt, genießt mehr Kundenvertrauen und kann seinen Umsatz steigern.
Vermeintliche Gratis-Angebote, Phishing-Mails, Fake-Shops: Im Internet drohen viele Fallen – und die betrügerischen Versuche werden immer ausgeklügelter. Fast jeder zweite Österreicher war bereits mit Online-Betrug konfrontiert. Die häufigsten sind Abo-Fallen, falsche Zahlungsaufforderungen und nicht gelieferte Waren. Ärgernisse, die Konsumenten finanziell schnell in eine missliche Lage bringen können, weshalb sie beim Einkauf im Internet vorsichtiger werden. Für Händler, insbesondere kleine und mittlere, ist es deshalb wichtig, das Vertrauen der Kunden zu gewinnen und sich als seriöse Anbieter zu positionieren.
Online-Shopper vertrauen Gütesiegeln
Stehen Konsumenten vor der Wahl zwischen zwei Anbietern, ist neben dem Preis die Sicherheit und Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers ausschlaggebend. Hier achten sie auf sichere Zahlungsmittel, die Bekanntheit des Shops, gute Bewertungen und auf Gütezeichen-zertifizierte Anbieter. Einem Drittel der Online-Shopper ist die Zertifizierung eines Anbieters sehr wichtig und weiteren 50 Prozent eher wichtig. Damit können sich seriöse Händler durch eine überprüfbare unabhängige Sicherheitszertifizierung von der Konkurrenz abheben, genießen mehr Kundenvertrauen und steigern ihren Umsatz.
Unternehmen sollten auch Wert auf gut auffindbare und vollständige Kontaktdaten, eine ausreichende Beschreibung der Produkte und Dienstleistungen, ein vollständiges Impressum und die Einhaltung der Datenschutzanforderungen legen. Ein professionelles und nutzerfreundliches Webshop-Design und Preistransparenz helfen bei der Abgrenzung von Betrugsangeboten.
Kontrolle ist besser
Herrschen Zweifel bei der Vertrauenswürdigkeit, sind Kunden schnell verloren: Mehr als ein Drittel kauft dann nicht beim betreffenden Online-Shop ein, wenn ihnen dieser seltsam oder unseriös vorkommt. Generell ist das Bewusstsein für betrügerische Fallen gestiegen – knapp 45 Prozent der Einkäufer recherchieren im Internet nach Erfahrungen anderer und Bewertungen anderer Kunden. 30 Prozent sehen sich das Impressum an und jeweils 12 Prozent wenden sich an Freunde und Bekannte sowie an unabhängige Informationsplattformen wie die Watchlist Internet (www.watchlist-internet.at).
Online-Unternehmen, die sich den Wettbewerbsvorteil, der durch eine Zertifizierung entsteht, sichern möchten, können sich dazu unter www.guetezeichen.at informieren. Das Gütezeichen wird vom Wirtschaftsministerium, der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer unterstützt.
Autor: Thorsten Behrens, Geschäftsführer Österreichisches E-Commerce-Gütezeichen
Bilder: Adobe Stock | ÖIAT | Österreichisches E-Commerce Gütezeichen
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