Für viele Manager und Geschäftsführer ist Mitarbeiterführung oft ein heikles Thema. Der Spagat zwischen „Chef auf Distanz“ und „Verständnisvoller Vorgesetzter“ ist nicht leicht zu schaffen, denn gerade in der Mitarbeitermotivation lauern viele Fehler.
Die Unterschiede zwischen intrinsischer (von innen kommender) und extrinsischer (von außen wirkender) Motivation sind wohlbekannt. In der Management-Literatur wird der Mix der Motivatoren ausreichend beschrieben. Ziel eines jeden Manager ist es, dass die Mitarbeiter gerne zur Arbeit kommen, sie in ihrer Tätigkeit Sinn sehen und dadurch motivierter ans Werk gehen. Doch ganz ohne externe Faktoren kommen die wenigsten aus.
Der richtige Mix
Wenn sich intrinsische und extrinsische Motivatoren überschneiden, kann es in der Praxis zum sogenannten Motivation Crowding Effekt kommen. Ist ein Mitarbeiter mit seiner Arbeit und der Entlohnung zufrieden, herrscht ein Ausgleich. Werden aber im Unternehmen Mitarbeiter-Incentives bzw. Boni eingeführt, die besondere Leistungen belohnen, dann herrscht plötzlich ein Ungleichgewicht. Der Mitarbeiter arbeitet nun auf einen Bonus zu. Er wird jene Tätigkeiten, die nicht direkt an eine Belohnung gebunden sind, weniger gern ausführen, als dies früher der Fall war. Die extrinsische Motivation hat die intrinsische verdrängt.
Vorsicht mit Belohnungen
Dies bedeutet, dass man mit Belohnungen sorgsam umgehen sollte, da diese bei inflationärer Nutzung auch zum Gegenteil, zur Demotivation von Mitarbeitern, führen kann. Sind also die Angestellten durch das Verrichten ihrer Arbeit ohnehin sehr motiviert, steigt ihre Motivation durch Incentives oder Boni nur mehr gering. Müssen hingegen Mitarbeiter kurzfristig zur Leistungssteigerung motiviert werden (bspw. für eine eintönige Arbeit), kann ein externer Motivator hilfreich sein.
Individuell motivieren ist das Ziel
Wer Mitarbeitermotivation als Manipulation ansieht, kann auch auf weitere Beispiele aus der Literatur zurückgreifen. Dort wird das ehrliche Lob an Mitarbeiter als wichtigster Motivator genannt. Wer nicht nur die harte Arbeit anerkennt, sondern auch ab und an lobt, hat demnach auch loyalere und pflichtbewusstere Mitarbeiter, die ihre Ziele höher stecken.
Als Vorgesetzter sollte man seine Mitarbeiter aber im Idealfall individuell motivieren. Weil eben jeder seine Arbeit anders und auch unterschiedlich gern macht. Wer als Chef daher ein erfolgreiches Team führen will, der muss genau hinhören und hinsehen.
Autor: Lukas Winter
Bilder: Pixabay
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